Anfang des Jahres zerstören Waldbrände weite Teile von Los Angeles. Auch in Deutschland kommt es zu Waldbränden. Die Feuerwehr im Harz spricht schon jetzt von einem Ausnahmejahr, nachdem es bereits zu 35 Waldbränden in der Region kam. Ein Münchener Unternehmen startet Satelliten-Konstellation zur Echtzeiterkennung von Waldbränden.
Im Harz hat es seit Jahresbeginn schon 35 Wald- und Vegetationsbrände gegeben. Die Feuerwehr spricht von einem Ausnahmejahr. Das berichtete der MDR vergangene Woche. Grund dafür sei vor allem die anhaltende Trockenheit aufgrund ausbleibender Regenfälle seit dem Winter. Der Harzer Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse sagte gegenüber dem MDR, dass es in den vergangenen Jahren erst später losgegangen sei mit den Waldbränden.
Anfang des Jahres machten vor allem die Feuer in den USA Schlagzeilen. Die Waldbrände in Los Angeles, die am 7. Januar ausgebrochen waren, zerstörten weite Teile der Stadt. Drei Wochen dauerte es, bis es der Feuerwehr gelang, die Brände zu löschen. Noch knapp drei Monate nach dem Ausbruch der Waldbrände, wird vermeldet, dass die Zahl der Todesopfer auf 30 angestiegen sei.
Mit der gestiegenen Zahl der Todesopfer zählen sowohl das Eaton Fire als auch das Palisades Fire zu den zehn tödlichsten Waldbränden in Kalifornien. Nach Angaben der kalifornischen Brandschutzbehörde sind im Eaton Fire rund 9.000 und im Palisade Fire mehr als 6.000 Gebäude zerstört worden.
Erschwert wurden die Löscharbeiten durch die sogenannten Santa-Ana-Winde, die zum einen zu einer schnelleren Ausweitung der brennenden Fläche führten und zum anderen den Einsatz von Löschflugzeugen zwischenzeitlich unmöglich machten. Laut Medienberichten waren rund 200.000 Menschen gezwungen, wegen der Brände zu fliehen. Die Feuer sollen eine Fläche von über 59.000 Hektar zerstört haben.
Infolge des Klimawandels haben trockenere Witterung und starke Winde die Waldbrände in Südkalifornien wahrscheinlicher gemacht. Dieses Feuerwetter nehme nicht nur in Kalifornien, sondern auf der ganzen Welt zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine Attributionsanalyse der World Weather Attribution.
Die Waldbrände selbst belasten das globale Klima darüber hinaus in zweifacher Weise. Nicht nur durch die Freisetzung von Kohlenstoff aus den verbrannten Bäumen, sondern auch durch die Reduzierung der Waldfläche, die Kohlenstoff aufnehmen kann. Nach über einem Jahrzehnt hat die kalifornische Brandschutzbehörde die Zonen mit hoher und sehr hoher Brandgefahr ausgeweitet. 3.626 Quadratmeilen umfassen solche Gebiete nun.
Nach einer Analyse von CalMatters, einer kalifornischen gemeinnützigen Nachrichtenorganisation, betrifft das etwa 3,7 Millionen Kalifornier, die jetzt in stark brandgefährdeten Gebieten leben.
Folgen habe die Ausweitung auch für zukünftige Bauvorhaben und Brandschutzvorschriften. Über die Hintergründe der Kartierung von Brandgefahrenzonen und die Methodik der Klassifizierung informiert die kalifornische Brandschutzbehörde auf ihrer Webseite.
Nicht nur, um das Ausmaß der Zerstörung sichtbar zu machen, ist Satellitentechnologie ein zentrales Werkzeug. Die Firma OroraTech aus München hat Ende März die weltweit erste Walbrand-Konstellation, bestehend aus acht Satelliten, gestartet, die eine Echtzeit-Waldbranderkennung möglich machen soll.
Das Unternehmen wird auf seiner Plattform neben der Echtzeit-Überwachung auch Vorhersagen zur Risikobewertung und Analysen zu den Auswirkungen von Bränden zugänglich machen. Neben der Örtlichkeit eines Brandes sollen auch Informationen zur Dynamik und Intensität des Feuers einsehbar sein. Nicht nur das Münchener Unternehmen will die Waldbranderkennung mithilfe von Satelliten vorantreiben. Auch Google Research hat mit FireSat einen ersten Prototyp auf den Weg gebracht, der im März an Board der Space-X-Mission Transporter-13 ins All geschickt wurde.
Maxar