Trumps Zoll-Chaos aus dem All

Donald Trump hat mit seinem Zollchaos mehr als fünf Billionen Dollar an den Aktienmärkten vernichtet. In solchen Zeiten hilft es, Ruhe zu bewahren und einen Schritt zurückzutreten: Wir zeigen Ihnen drei Beispiele seiner Handelspolitik – Autos, die es gerade noch rechtzeitig nach Amerika geschafft haben, eine Insel, die er mit dem höchsten Strafzoll belegte, und natürlich die Heimat der australischen Pinguine, die nun ebenfalls von Zöllen betroffen ist.

Donald Trumps Zolloffensive vom 2. April sorgt nicht nur wegen ihrer zweifelhaften Rechenlogik für Kopfschütteln. Jede bilaterale Handelslücke wird als grobe Ungerechtigkeit gewertet, die Zölle werden simpel berechnet: Anteil der Importe, halbiert – fertig. Doch die Merkwürdigkeiten gehen weiter: So scheinen die Zollsätze auf Grundlage von Internet-Domains und nur eines einzigen Jahres an Handelsdaten entstanden zu sein.

Wie absurd das Ganze ist, zeigt ein Blick auf die kuriosesten Folgen: Hier kommen die drei verrücktesten Zollentscheidungen.

An erster Stelle: Saint-Pierre und Miquelon. Das winzige französische Überbleibsel vor der Küste Kanadas war bisher ein geografisches Kuriosum – jetzt ist es trauriger Rekordhalter. Mit 50 Prozent trifft es die Inselgruppe am härtesten, gemeinsam mit Lesotho. Zum Vergleich: Die Europäische Union kommt gerade einmal auf halb so hohe Strafzölle. Und das alles wegen eines einzigen Monats Handelsaktivität: Im Juli exportierten die Inseln Waren im Wert von 3,4 Millionen Dollar in die USA – und importierten praktisch nichts. Ein Fehler, der nun teuer wird.

Manche Bevölkerungen werden die Nachricht besser verkraften als andere. Die Bewohner der Heard- und McDonald-Inseln beispielsweise werden die neuen Zölle von 10 Prozent wohl gelassen hinnehmen – denn Menschen leben dort keine. In diesem australischen Außengebiet leben lediglich vier Pinguinarten und 29 Säugetierarten. Der winzige Handel, der im Austausch mit den USA verzeichnet wurde, dürfte eher auf Fehlkennzeichnungen oder Verwaltungsfehler zurückzuführen sein.

Einige spekulieren, dass die Inseln überhaupt auf der Liste des Weißen Hauses gelandet sind – und nicht einfach denselben Zollsatz wie Australien erhielten –, weil sie über eine eigene Internet-Domain (.hm) verfügen. Genau solche technischen Details scheinen die Auswahl der betroffenen Gebiete beeinflusst zu haben.

Credits:

ESA - Sentinel 2, Airbus - Pleiades