Die Jahrhundertflut

Die Starkregenfälle führten in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 zu einer Überschwemmung, wie man sie vorher nicht für möglich gehalten hatte. Um so eine Zerstörung zu verhindern, brauche der Fluss mehr Raum, der Mensch auch mal vom Ufer zurückweichen, hieß es. Unsere Satellitenaufnahmen für die Süddeutsche Zeitung lassen jedoch daran zweifeln, ob das gelungen ist.

Die Starkregenfälle im Juli führten in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 zu einer Überschwemmung, wie man sie vorher nicht für möglich gehalten hatte. Um so eine Zerstörung künftig zu verhindern, brauche der Fluss mehr Raum, müsse man den Hochwasserschutz neu denken, der Mensch auch mal vom Ufer zurückweichen, hieß es. „Das Baugebiet muss dem Risiko angepasst werden, sonst laufen Hauseigentümer und Unternehmer Gefahr, beim nächsten Hochwasser wieder alles zu verlieren“, forderte damals Friedrich Merz, heute CDU-Vorsitzender. Die Satellitenaufnahmen von Vertical52 für die Süddeutsche Zeitung von Ortschaften im Tal lassen jedoch daran zweifeln, ob das gelungen ist. Etwa in Altenahr: Im ersten Bild seht ihr, wie das Städtchen vor der Katastrophe aussah. Das Wasser verschonte kaum ein Haus in den niedrigeren Lagen (Bild 2). Heute sind etliche renovierte Häuser im wenige Monate nach der Flut festgelegten Überschwemmungsgebiet (Bild 3, rot) zu erkennen. Selbst bis dicht an den besonderen Gefahrenbereich (gelb) wurde wieder gebaut.